Gemeinderatssitzung: 23.09.2020
Antrag:
„Die Stadtgemeinde möchte die Errichtung eines Co-Working-Space in Pinkafeld fördern. Dazu sollen entsprechende Überlegungen angestellt und Gespräche geführt werden. Insbesondere soll mit der Wirtschaftsagentur des Landes, der Wirtschaft Burgenland GmbH (WIBUG) ein Austausch darüber erfolgen.“
Begründung:
Was ist ein Co-Working Space?
Bei Co-Working-Spaces handelt es sich um Räumlichkeiten, in denen gegen Entgelt Arbeitsplätze flexibel angemietet werden können – stunden- und tagesweise oder auch über einen längeren Zeitraum. Neben einer kompletten Büroinfrastruktur mit Internet, Drucker, Scanner, Beamer, Flipchart, Besprechungsräume etc. können auch zusätzliche Leistungen wie Küche, Aufenthaltsraum, Veranstaltungsraum, Schließfächer oder auch technische Geräte wie Plotter oder 3D-Drucker angeboten werden. In Co-Working-Spaces arbeiten Menschen über die Firmengrenzen hinweg zusammen und teilen Wissen. Dem Konzept des Co-Working liegt ein Netzwerk zu Grunde, welches die Innovation und die Weiterentwicklung der Co-Worker_innen fördert.
Welchen Vorteil bieten Co-Working-Spaces für den Coworker?
- Kostengünstige Nutzung von Räumlichkeiten und Büroinfrastruktur
- Geschäftsadresse unabhängig vom Homeoffice
- Zeitliche und räumliche Flexibilität
- Kreative und produktive Arbeitsatmosphäre
- Vernetzung von Gleichgesinnten
- Förderung des Austausches von Wissen, Ideen und Netzwerken
- Neue Aufträge durch die Zusammenarbeit mit anderen Coworkern
- Stärkung des Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühls
- Entgegenwirken der „Vereinsamung“ im Homeoffice
- Weniger Ablenkungen als bei der Arbeit im Homeoffice
- Mehr Lebensqualität durch Vermeidung von Pendeln
Vorteile für die Stadt:
- Unterstützung von Start-Ups, Einzelunternehmer und Homeoffice-Arbeiter_innen durch unbürokratische, flexible und kostengünstige Bereitstellung von Büroinfrastruktur.
- Beitrag zur regionalen Wirtschaftsförderung und Ankurbelung der lokalen Wirtschaft, da am Arbeitsort auch konsumiert wird.
- Schaffung von neuen Arbeitsplätzen.
- Entwicklung neuer Konzepte, um Leerstände zu begegnen.
- Maßnahme gegen das Aussterben der Innenstadt – ein innovativer Bereich wie man das Zentrum attraktiv gestalten kann.
- Etablieren der Wissensarbeit in Pinkafeld und der Region, vor allem auch im Hinblick auf den neuen FH Studiengang „Software Entwicklung“.
- Wir könnten einen ersten Schritt in die Zukunft machen und vielleicht auch für innovative Start-Ups und Technologie-Unternehmen interessant werden – vor allem auch unter dem Gesichtspunkt der Fachhochschule und der Bundeslehr- und Versuchsanstalt (HTL)
- Da sich in Pinkafeld viele neue Bürger_innen ansiedeln, auch auf Grund der Nähe zu Wien und Graz, kann man in Zeiten wie diesen und wenn die Home Office Situation nach COVID bestehen bleibt – als Stadt attraktiv bleiben. Homeoffice als Krisenmaßnahme könnte ganz neue Maßstäbe setzen und auch danach zum Standard werden.
- Dies kann in die Richtung mehr Lebensqualität durch weniger Pendeln gehen. Wenn man zu Hause arbeitet, so hat auch die Wirtschaft in Pinkafeld und der Region etwas davon.
Eine Vision könnte sein: „Pinkafeld ist die Nummer 1 beim Co-Working im Burgenland.“ Es geht bei diesem Thema um einen Weitblick und nicht um kurzfristiges Denken. Wir können aber mit ersten Schritten schon heute beginnen und Innovationen in die Stadt bringen.
Wir NEOS haben auch schon erste konkrete Vorstellungen, wo ein solcher Innovationsraum geschaffen werden könnte. Die Räumlichkeiten im Rathaus – Rathausplatz 5, zweiter und auch dritter Stock würden sich perfekt für solch ein Innovationszentrum eignen und könnten für motivierte Unternehmer_innen und Co-Worker ein leistbares Zuhause bieten und unsere Stadt als attraktiven Wirtschaftsstandort stärken.
Der Antrag wurde einstimmig angenommen.