Gemeinderatssitzung 02.02.2018
NEOS stellen folgende Anträge:
- Die Stadtgemeinde Pinkafeld beginnt 2018 mit dem Aufbau einer öffentlichen Bibliothek und startet den Bibliotheksbetrieb. Die Expertise und Angebote des Landesverbandes Bibliotheken Burgenland sollen dabei genutzt werden.
- Die Stadtgemeinde Pinkafeld unterstützt das Pilotprojekt „Offener Bücherschrank“ und erteilt der Liste „Miteinander für Pinkafeld – NEOS“ die grundsätzliche Genehmigung, einen solchen im Bereich des Buswartehäuschens am Marktplatz zu errichten. Die Kosten für die Errichtung wird von den NEOS übernommen. Die genaue Platzierung wird vor der Errichtung im Einvernehmen mit der Gemeinde festgelegt.
Begründung:
Pinkafeld ist eine Schul- und Universitätsstadt. Vom Kleinkind bis zum Erwachsenen gibt es ein umfassendes Bildungsangebot. Was fehlt ist eine öffentliche Bibliothek, ein zentraler Ort der individuellen Wissensvermittlung. Ein Ort, an dem Wissens- und Erfahrungsaustausch möglich ist. Ein Ort der Bildung, Kultur, Information und Begegnung. Ein Lernort, mit moderner Infrastruktur und zeitgemäßen Medienangebot sowie Veranstaltungen: eine „Bibliothek Plus“
Die „Bibliothek Plus“ soll für Pinkafeld ein Ort werden, an dem sich Menschen wohlfühlen und etwas tun, gern auch zusammen. Lesen ist dabei nur eine Option von vielen. Es geht nicht darum, ein Buchmuseum zu errichten. Es geht darum, einen öffentlichen Raum zu schaffen, an dem sich Menschen gerne aufhalten, miteinander ins Gespräch kommen, ihre Erfahrungen teilen und sich aber auch zurückziehen können, um sich individuell Wissen anzueignen. Ob gemeinsame Lesestunden für Kleinkinder mit Lesepaten, Themenschwerpunkte für unsere Feuerwehr-HTL oder Medientraining für Seniorinnen und Senioren: Eine „Bibliothek Plus“ vitalisiert den Geist einer Stadt. Sie erbringt wichtige Leistungen im Bereich des lebenslangen Lernens, der Leseförderung und der Förderung von Medienkompetenz als Grundlage der „Bildung für alle“. Sie ist ein Ort, der allen offen steht – unabhängig vom sozialen Status. Sie unterstützt das selbstbestimmte Lernen im Lebenslauf – in jedem Alter.Zahlreiche Beispiele von Gemeinden zeigen, wie man erfolgreich eine Bibliothek betreibt, die von der Bevölkerung angenommen wird, und die zu einem wichtigen Ort der Kultur und Begegnung wird.
Um alleine dem Lesen mehr Raum zu geben, hat das Kulturreferat das Jahr 2018 unter das Motto „Burgenland liest“ gestellt. Da passt die Errichtung einer „Bibliothek Plus“ in Pinkafeld im heurigen Jahr sehr gut dazu.
Der Landesverband Bibliotheken Burgenland schreibt auf seiner Homepage: „Das Lesen gilt als die elementare Kulturtechnik des Menschen und ist Basis für die Teilhabe am gesellschaftlichen, aber auch am kulturellen Leben. Das geschriebene Wort wird zunächst ersonnen, festgeschrieben, wird rezitiert, gesungen und gelesen. Es vermittelt Emotionen, Ideen, Weisheiten und Banalitäten. Es ist ein zentrales Transportmittel für die Kommunikation von Menschen.“
Wir von der Liste „Miteinander für Pinkafeld – NEOS“ bieten unsere Mitarbeit bei der Konzepterstellung und Planung der „Stadtbibliothek Plus“ an. Uns ist wichtig, dass sich alle Parteien des Gemeinderates, Vertreter der Bildungseinrichtungen, die Bücherexperten der Firma Desch-Drexler sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger daran beteiligen dürfen.
Wir wollen uns diese Idee auch nicht alleine auf unsere Fahnen heften. Die FPÖ Pinkafeld fordert schon seit Jahren die Errichtung einer Stadtbibliothek. Mit unserem Antrag wollen wir der Debatte neuen Schwung verleihen, und zum nächsten Schritt ermutigen. Uns ist klar: Ein solches Projekt lässt sich nicht von heute auf morgen realisieren. Aber wie heißt es so schön: Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Und wer weiß, vielleicht wird die Pinkafelder „Bibliothek Plus“ eines Tages die Zukunftswerkstatt unserer Stadt. Das wäre zumindest eine schöne Vision.
Zum Projekt „Offener Bücherschrank“: Ein öffentlicher Bücherschrank ist ein Schrank mit Büchern, der dazu dient, Bücher kostenlos, anonym und ohne jegliche Formalitäten zum Tausch oder zur Mitnahme anzubieten. Jeder Bürger kann seine Bücher einstellen, um sie andern Lesern anzubieten. Man darf jederzeit Bücher entnehmen und diese zum Lesen mitnehmen. Ob man sie zurückbringt, behält, tauscht oder nicht, entscheidet jeder Nutzer selbst. Das Format des „offenen Bücherschrankes“ hat sich bereits in vielen Städten und Gemeinden in Österreich bewährt und funktioniert einwandfrei. Wir möchten von NEOS ein solches Projekt auf unsere Kosten umsetzen und bitten lediglich, einen frequentierten Platz in der Stadt dafür nutzen zu dürfen. Alle anderen Fraktionen sind herzlich eingeladen, sich an dieser Aktion zu beteiligen. Um etwaige Sorgen vorwegzunehmen: Der Bücherschrank wird keine Parteiaufschrift tragen.
Mehrheitlich von allen Parteien abgelehnt